IngoAlthoefer
07.05.2025, 17:21

Editiert von
IngoAlthoefer
07.05.2025, 18:28

+2Preis in der Schach-Bundesliga

Seit 1980 gibt es in Deutschland eine Schach-Bundesliga mit
16 Achter-Teams, die im Laufe der Saison jeder gegen jeden
einmal spielen.

Die meisten Spieler werden auf die eine oder andere Weise entlohnt.
Im Laufe der Jahre wurde der Anteil ausländischer Spieler immer
größer. Das hat mich veranlasst, einen Einheimischen-Preis
auszusetzen, für das erfolgreichste Team, was in seinen Kämpfen
insgesamt mindestens 50 % Spieler mit Nationalität Deutsch (formal
FIDE-Nationalität GER) einsetzt.

In der Saison 2024/25 erfüllten drei Teams die 50-Prozent-Bedingung:
der Hamburger SK (am Ende auf Rang 5)
der USV TU Dresden (am Ende Rang 8)
der SV Mülheim-Nord (am Ende Rang 15).

Der HSK bekommt die Haupt-Trophäe (noch nicht ganz fertig). Dresden
und Mülheim erhalten (siehe Foto) je eine kleinere Deutschland-Karte
aus LEGO-Steinen, mit Markierung der Vereins-Orte. Besonders
hervorgehoben sind Meister Düsseldorf (Rosenstein-Tower),
Vize-Meister Viernheim (4 Häuser-Karee), Dritter Baden-Baden
(mit Doppel-Schwimmbad) - und natürlich die GER-reichen Teams,
wobei die Windmühle für Mülheim steht.

Die anderen Team-Orte sind durch schwarze Türmchen markiert,
Rückzieher Kiel durch ein flaches schwarzes Loch. Der südlichste
Pinökel steht für Bayern München. Im Schatten des HSK-Turms sieht
man St. Pauli (mit Ex-Weltmeister Magnus Carlsen).


[image]



Die Ergebnisse finden sich online unter

https://ergebnisdienst.sc...nd.de/bedh.php?liga=bl

Klickt man dort einen Vereins-Namen an, sieht man die
eingesetzten Spieler aufgelistet.

Viele Grüße, Ingo.

PS: In den vorherigen Saisons 2022/23 und 2023/24 hatten je fünf
Teams die 50-Prozent-Marke geschafft.


Rost brennt. Alles wird gut !


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Navigation
07.05.2025, 17:46

Als Antwort auf den Beitrag von IngoAlthoefer

+2Re: Preis in der Schach-Bundesliga

IngoAlthoefer hat geschrieben:

Seit 1980 gibt es in Deutschland eine Schach-Bundesliga [...]
Im Laufe der Jahre wurde der Anteil ausländischer Spieler immer
größer [...]


Ich dachte in der Liga geht es um Vereine und in der Olympiade geht es um Nationalitäten, und in beiden Fällen werden letztlich Leistungen geehrt...


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IngoAlthoefer
07.05.2025, 18:02

Als Antwort auf den Beitrag von Navigation

Editiert von
IngoAlthoefer
07.05.2025, 18:16

Re: Preis in der Schach-Bundesliga

Hallo Cheffe,

Navigation hat geschrieben:

IngoAlthoefer hat geschrieben:
Seit 1980 gibt es in Deutschland eine Schach-Bundesliga [...]
Im Laufe der Jahre wurde der Anteil ausländischer Spieler immer größer [...]

Ich dachte in der Liga geht es um Vereine und in der Olympiade geht es um
Nationalitäten, und in beiden Fällen werden letztlich Leistungen geehrt...


Das ist richtig. Und mein Preis ist ein inoffizieller, mit
dem ich das nationale Schach würdigen möchte. Als die BuLi
gegründet wurde, war das Hauptargument: Deutsche Spieler,
vor allem junge Nachwuchsspieler, sollten die Gelegenheit
haben, gegen starke Gegner antreten zu können. Dieses Ziel
wird inzwischen kaum noch erreicht.

Der Sieger der Bundesliga bekommt den Titel "Deutscher Mann-
schaftsmeister"
, was witzig ist, wenn z.B. der Meister in
seinen insgesamt 112 Partien nur 12 Mal deutsche Spieler
einsetzt.

Im Unterschied zu Spielen wie Fußball wohnen die meisten
ausländischen Spieler NICHT in Deutschland, sondern reisen
bzw. fliegen für jedes Spielwochenende extra ein. Das kann
billig sein zum Beispiel bei polnischen Spielern, die für
ein Wochenende 400 Euro bekommen und davon auch ihre Reise-
kosten und Übernachtung (oft im PKW) bezahlen müssen. Es
kann aber auch richtig teuer werden, wenn ein Superstar wie
Magnus Carlsen neben dem Antrittsgeld Übernachtung im 5-Sterne-
Hotel für sich und seine "Sippe" bezahlt bekommen möchte.

Fast alle Spieler werden von Mäzenen bezahlt.

Als Beispiel die Begegnungen der Top-3-Teams untereinander.
Hellblau markiert habe ich darin die deutschen Spieler.

[image]


Rost brennt. Alles wird gut !


Matze2903
07.05.2025, 22:02

Als Antwort auf den Beitrag von IngoAlthoefer

Re: Preis in der Schach-Bundesliga

Sind aber auch sehr deutsche Nachamen - wurden die eingebürgert oder sind das "schnell" mal für das Schachspiel eingedeutschte Ausinländer?

Ich habe nix gegen Einbürgerungen wenn die Menschen darann interessiert sind, aber nur weil man sie für eine deutsche Nationalmannschaft braucht, finde ich es nicht so dolle.


Wenn der Vorhang fällt, sieh hinter die Kulissen - Die Bösen sind oft gut und die Guten sind gerissen
Geblendet vom Szenario erkennt man nicht - Die wahren Dramen spielen nicht im Rampenlicht


IngoAlthoefer
07.05.2025, 22:33

Als Antwort auf den Beitrag von Matze2903

Re: Preis in der Schach-Bundesliga

Hallo Matthias,

Matze2903 hat geschrieben:

Sind aber auch sehr deutsche Nachamen - wurden die eingebürgert
oder sind das "schnell" mal für das Schachspiel eingedeutschte Ausinländer?

Zu den vier hellblau eingekreisten Spielern:

* Dennis Wagner ist in Deutschland geboren. Seine Frau Dinara stammt aus
Kalmückien und lebt auch komplett in Deutschland. Die beiden haben sich
über das Schachspiel kennengelernt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dennis_Wagner

* Jan Gustafsson ist ein echter Hamburger Jong.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jan_Gustafsson

* Alexander D kam als 4-jähriger mit seinen Eltern aus Moskau nach Deutschland.
An der Liebig-Schule in Heidelberg legte er, gerade 17 geworden, sein Abitur ab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Donchenko

* Vincent Keymer ist "eingeborener" Deutscher.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vincent_Keymer

Von den anderen Spielern, deren Namen im Diagramm auftauchen, haben mehrere
auch etliche Jahre in Deutschland gelebt, so Ex-Weltmeister Vishy Anand und
Levon Aronian.

Ein Sonderfall ist Alireza Firouzja. Geboren im Iran, wurde er früh als
Schachtalent erkannt. Seine Familie verließ das Land, weil sie die Gängelungen
nicht mehr gut aushielten. (Zum Beispiel durfte er nicht gegen jüdische Spieler
antreten.) Die Familie lebt in Frankreich. Alirezas Französisch hat aber einen
starken Akzent. Sein Vater ist sein Manager, sein Bruder sein Bodyguard.


****************************************************

In vielen Ländern gibt es Ligen nach dem Vorbild der Schach-Bundesliga.
Viele Profis spielen in mehreren davon (die Terminpläne sind aufeinander
abgestimmt). Es gibt Meister, die in fünf verschiedenen Staaten in
Schachligen spielen (in der gleichen Saison) und sich so einen beschei-
denen Lebensstandard ergattern.

Hier ist ein Foto, was die beiden deutschen Spitzenspieler Keymer und
Donchenko im Dezember 2023 bei einem Bundesliga-Kampf zeigt, kurz vor
Beginn der Runde. Beide konzentrieren sich und sind schon ziemlich weit
im Tunnel.

[image]


Der Fotograf war ich (man darf bis 10 Minuten nach Rundenbeginn knipsen.)

Viele Grüße, Ingo.


Rost brennt. Alles wird gut !


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